Halswirbelsäule

Bandscheibenvorfälle der Halswirbelsäule

 

Das Krankheitsbild ist hinsichtlich der Bandscheibenschädigung mit Austreten von Gewebeanteilen Richtung Wirbel- und Nervenwurzelkanal prinzipiell gleich den Bandscheibenvorfällen an der Lendenwirbelsäule. Der große Unterschied liegt allerdings darin, dass statt einzelnen Nervenwurzeln das Rückenmark im Wirbelkanal verläuft. Dadurch ist der Weg zur Bandscheibe vom Rücken her versperrt, und es bleibt für die Chirurgie nur der Weg von vorne übrig.

Nach Eröffnung der oberflächlichen Schichten ist lediglich ein stumpfes Auseinanderschieben der Halsweichteile erforderlich, um zur Halswirbelsäule zu gelangen. Die Bandscheibe muss entfernt werden, damit man den dahinterliegenden Vorfall erreicht. Abschließend wird in das leere Bandscheibenfach ein anatomisch vorgeformter Platzhalter eingesetzt, der eine vorbestehende Fehlstellung zu korrigieren hilft und durch seinen aufrichtenden Effekt für mehr Platz in den Nervenwurzelkanälen sorgt. Biomechanisch betrachtet werden die zwei Wirbelkörper miteinander versteift.

Sofern nur eine Bandscheibenhöhe operiert wird, reicht die alleinige Implantation eines Platzhalters aus. Ab zwei Bandscheibenhöhen ist eine weitere Stabilisierungsmaßnahme in Form von Schrauben oder einer Platte und Schrauben notwendig, siehe Bandscheibenoperation der Halswirbelsäule

Halswirbelsäule - Illustration eines Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule
Bandscheibenvorfall Halswirbelsäule seitlich

Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule. Illustration zur Erklärung bei Operation der Bandscheiben
Bandscheibenvorfall Halswirbelsäule mittig

Wirbelkanalengen der Halswirbelsäule

Der Wirbelkanal wird vorne von der Bandscheibe und den Hinterkanten der Wirbelkörper begrenzt. An den Seiten befinden sich die Wirbelbögen, die rückenwärts in die Dornfortsätze übergehen. Zwischen den Bögen ist das Gelbe Band ausgespannt, das mit seinen elastischen Fasern einen bedeutenden Anteil am Ausmaß der Verengung einnehmen kann.

Prinzipiell wird zwischen weichen und harten Ursachen einer Wirbelkanalenge unterschieden. Hart sind alle Knochenwucherungen, verkalkte Bänder und verknöcherte Bandscheibenreste. Sämtlich einengendes Bindegewebe wie verdickte Bänder und Bandscheibenvorwölbungen sind als weich einzustufen und kommen besser in der MRT (Magnetresonanztomographie oder Kernspintomographie) – Bildgebung zur Darstellung. Das Ausmaß an Verknöcherungen läßt sich hingegen besser in der CT Computertomographie) - Bildgebung erkennen.

Wenn die zur Seite abgehenden Nervenwurzeln weniger von der Einengung betroffen sind, können aufgrund der Rückenmarksschädigung mehr diffuse Beschwerden auftreten. Typisch sind eine Ungeschicklichkeit der Hände, Gehstörungen mit Sturzneigung und Gefühlsstörungen an Armen und Beinen. Vergesellschaftet können auch elektrisierend einschießende Schmerzen beim Kopfnicken sein. Die chronische Druckeinwirkung führt über Schwellungszustände zu einem narbigen Umbau des Rückenmarks der nicht mehr rückgängig ist. In der MRT werden Schwellungszustände und narbiger Umbau des Rückenmarks als Myelopathie bezeichnet.

Das Ausmaß der Enge in den Bildgebungen spiegelt nicht automatisch die Beschwerden wieder. Hochgradige Engen müssen nicht zwingend mit einer Myelopathie einhergehen. Ab einem gewissen Grad der Enge wird jedoch eine Operation empfohlen, da durch verhältnismäßig leichte Halswirbelsäulenverletzungen, z.B. durch Stürze, akute Querschnittlähmungen ausgelöst werden können. Bei einer nachgewiesenen Myelopathie wird immer eine chirurgische Versorgung empfohlen.

Als operatives Verfahren kommt die Bandscheibenoperation der Halswirbelsäule oder der Wirbelkörperersatz der Halswirbelsäule zum Einsatz.

 

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Wurzelkanalengen der Halswirbelsäule

Verengte Wurzelkanäle der Halswirbelsäule sind in der Regel knöchern bedingt und rufen eine isolierte Wurzelklinik hervor, die durch Bewegungsmanöver des Halses verstärkt werden kann. Nachdem chronische Umbauprozesse zu diesem Krankheitsbild geführt haben, sind akute Lähmungserscheinungen bzw. Muskelschwächen die Ausnahme. Je nach Lokalisation der einengenden Struktur sind Zugänge von vorne oder hinten notwendig. Am häufigsten gleicht der Eingriff einer Bandscheibenoperation der Halswirbelsäule. Für Eingriffe von hinten siehe unter Dekompression der Halswirbelsäule von hinten.

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